Rally Obedience (RO) kommt aus den USA. Dort wurde diese Sportart Ende der 90er Jahre von Charles „Bud“ Kramer entwickelt.
Mittlerweile finden sich aber auch in Europa viele begeisterte Anhänger. In der Schweiz, Italien, den skandinavischen Ländern und nun auch in Deutschland findet RO immer mehr Anhänger.
Wozu überhaupt noch eine weitere Hundesportart?
„Unterordnung“ (die Übungen zum Grundgehorsam des Hundes) wird von vielen Hundesportlern als lästige Pflichtübung angesehen und das Bestehen der Begleithundeprüfung (nicht nötig für eine Teilnahme an RO-Turnieren) teilweise nur als Sprungbrett für die Turniere in einigen anderen Hundesportarten absolviert.
Aber nicht jedes Team schätzt die Perfektion von Obedience oder die Freude an der Bewegung beim Agility.
Was ist anders beim Rally Obedience?
Im RO wird ein Parcours gelaufen, der aus verschiedenen Stationen besteht, an denen Schilder vermitteln, was an der jeweiligen Station zu tun ist. Das können u.a. Übungen aus der klassischen Unterordnung sein, aber auch Übungen aus anderen Bereichen wie z.B. Agility oder Dogdance.
Während der gesamten Zeit im Parcours darf (und sollte) der Hundeführer mit seinem Hund kommunizieren. Er darf ihn loben und ihn mit der Stimme oder auffordernden Bewegungen (z.B. auf die Schenkel klopfen) motivieren. Er darf seinen Hund in den beiden unteren Klassen sogar an dafür vorgesehen Stellen mit Futter belohnen.
Das Ziel:
Der HF geht mit seinem bei Fuß gehenden Hund so schnell, aber auch so akkurat wie möglich durch den Parcours und „arbeitet“ die einzelnen Stationen ab.
Ein Parcours besteht aus im Schnitt 20 Übungen. Er muss innerhalb von vier Minuten absolviert werden und wird in einem ca. 20 x 30 m großen Areal aufgebaut.
Die Ausführung der Übungen wird von einem Richter beurteilt.
Alle Teams starten mit der maximalen Punktzahl von 100 Punkten.
Fehler im Parcours werden mit Punktabzug gewertet. Das Team, das am Ende die höchste Punktzahl für sich verbuchen kann, gewinnt.
Bei Punktgleichstand entscheidet die schnellere Zeit.
Ein Aufstieg in eine höhere Klasse erfolgt entweder nach einmaligem Erlangen von mindestens 90 Punkten oder aber nach dreimaligem Erlangen von mindestens 70 Punkten.
Ein Tabu ist die Korrektur des Hundes. Sei es durch Einsatz von Hand, Leine, Körper oder Stimme. Sie führt zu Punktabzug bzw. sogar zur Disqualifikation des Teams.
Unterschiedliche Parcours fordern Mensch und Hund jedes Mal aufs Neue heraus.
Eine Besonderheit sollte hier noch erwähnt werden:
RO ist hervorragend für Hundeführer oder Hunde geeignet, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Fazit: Rally Obedience macht einfach Spaß!